Trauerraum November 2021

Von 30.10. bis 05.11.21 konnten wir, in Kooperation mit dem Mobilen Hospizdienst der Caritas, in der Aufbahrungshalle am Neuen Städtischen Friedhof, einen Trauerraum gestalten.

Den Besucherinnen und Besuchern aller Altersstufen wurde ermöglicht, sich mit der eigenen Trauer auseinanderzusetzen. Durch kleine ritualisierte Aktionen konnten an zwölf Stationen die schmerzlichen Emotionen greifbar gemacht werden, um so der Belastung eine Leichtigkeit zu geben. Ebenso wird wieder Platz für neue angenehmere Gefühle geschaffen.

In den ersten vier Tagen stand der Trauerraum für alle Besucher offen. So konnten wir insgesamt fast 400 Besucherinnen und Besucher begrüßen, die aus unterschiedlichster Motivation gekommen waren. Manche kamen bewusst, weil sie unsere Werbung gelesen hatten. Andere kamen spontan, weil sie die Gräber besuchten.

Auch zwei offizielle Termine gab es. Am 31.10. kam die zuständige Stadträtin für Gesundheit, Zivilschutz, Leichenwesen und Katastrophenschutz Fr. Beate Hochstrasser in den Trauerraum. Am darauffolgenden Tag besuchte uns der Amstettener Bürgermeister Hr. Christian Haberhauer. Beide waren von der Gestaltung und der Atmosphäre sehr begeistert.

Es war uns ein großes Anliegen auch Kinder und Jugendliche in den Trauerraum einzuladen. So konnten wir in den letzten drei Tagen Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Schulen und Schulstufen willkommen heißen. Insgesamt kamen 9 Klassen in den Trauerraum. Die kleinen Rituale bei den Stationen wurden größtenteils durchgeführt. Wobei die Stationen mit den Sternen und die Klagemauer die Kinder und Jugendlichen am längsten genutzt haben. Auch die Lehrerinnen und Lehrer haben unser Projekt sehr positiv aufgenommen.

Während der Öffnungszeiten des Trauerraums waren immer zwei bis drei Vorstandmitglieder, aktive Mitglieder und die Mitglieder des Mobilen Hospizdienstes der Caritas anwesend, um als Ansprechpartner im Trauerraum zur Verfügung zu stehen. So ergaben sich die verschiedensten Begegnungen. Manche Besucher gingen alleine durch, oder kamen bereits in Begleitung. Andere wiederum waren für ein kurzes oder auch längeres Gespräche bereit und auch sehr dankbar. Die zahlreichen Briefchen der Klagemauer wurden am letzten Tag des Trauerraums wie geplant verbrannt und noch am selben Tag der Ybbs übergeben.

Wir danken unseren Kooperationspartnern der Caritas. Die Trauerkompetenzstelle in St. Pölten sowie der Mobile Hospizdienst Amstetten waren in der Vorbereitung und Umsetzung eine große Unterstützung. Ein großer Dank geht auch an unser Vorstandsmitglied Christine Winklmayr, die größtenteils für die Koordination und Organisation des Trauerraums zuständig war.

Rückblickend war der Trauerraum ein sehr gelungenes Projekt mit viel positivem Feedback. Das Ziel des Hospizfördervereins, Trauer öffentlich, aber in einem geschützten Rahmen zu thematisieren ist gelungen. Die Erfahrungen und Erinnerungen, die der Trauerraum auch bei den Vorstands- und aktiven Mitgliedern ausgelöst hat, haben wir im Anschluss notiert.

 

(Bericht verfasst von: Gabriele Ikechukwu)