Am 11.11.21 konnten wir in Kooperation mit Perspektive Kino Amstetten den Film „Fr. Stern“ im Rathaussaal zeigen. Wir danken Gerhard Steinkellner und seinem Team für die Organisation des Films und vor allem für die Vorbereitungen und Umsetzungen der aktuellen Coronamaßnahmen. So konnten im Rahmen der Amstettner Kulturwochen über 40 Gäste den Film in lockerer Atmosphäre genießen.
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Der Film handelt von der 90-jährigen Jüdin Fr. Stern, die sterben möchte. Und das vor allem selbstbestimmt. Das erscheint besonders abstrus, da sie ja den Holocaust überlebt hat.
Es wird das Bild einer Frau gezeigt, die sich trotz ihrer Todessehnsucht ihr Leben am Ende noch lebenswert gestaltet, weil ihr sozusagen nichts anders übrigbleibt. Sie verbringt die meiste Zeit mit ihrer Enkelin und deren Freunden, und verhält sich auch wie diese. Egal ob Drogenparties oder Schauspielabende. Sie erträgt in diesen Kreisen wohl am ehesten ihr Lebensende, nachdem ihre Selbstmordversuche alle scheitern.
Für sie als Kettenraucherin scheint es dann doch, als ob sie früher als gedacht auf „natürliche Weise“ ableben wird. Der Enkelin wird spätestens jetzt die Endlichkeit des Lebens ihrer geliebten Oma bewusst. Es wird klar, dass auch die Liebe innerhalb der Familie Fr. Stern auf eine gewisse Weise doch nicht „gehen“ lässt.
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Rückblickend wird klar, dass dieser Film ein lebensbejahender Film ist. Aber auch, dass selbstbestimmtes Sterben ganz eng mit einem selbstbestimmten Leben zu tun hat. Ein brisantes Thema, das vor allem in diesen Zeiten, wo die Beihilfe zum Suizid ab 2022 in Anspruch genommen werden kann, einen Platz haben muss.
Text verfasst von: Gabriele Ikechukwu
Quelle Foto: https://www.filmmovement.com/product/frau-stern